So kannst du dich gegen Werbebetrug im Connected TV schützen
Connected TV verzeichnet in den vergangenen Jahren ein konstantes und rasantes Wachstum. Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung verfügt inzwischen über ein internetfähiges Smart TV-Gerät. Neben linearem Fernsehen können auf solchen Connected TV-Geräten auch werbefinanzierte Dienste wie TV Now und Joyn, aber auch kostenpflichtige Services wie Netflix oder Amazon Prime Video wiedergegeben werden.
Auch für Advertiser wird Connected TV zunehmend attraktiver, nicht nur wegen der steigenden Zahl der Nutzer:innen, sondern auch wegen des kreativen Potenzials, Bild, Ton und Bewegung auf dem größten Bildschirm des Wohnzimmers anzubieten. Connected TV bietet Werbetreibenden die Möglichkeit, ihre Werbebotschaft schnell und punktgenau an die gewünschte Zielgruppe auszuspielen.
Kein Wunder also, dass Unternehmen immer mehr Budget in diesen vielversprechenden Marketing-Kanal investieren. Das erfolgversprechende Rezept von CTV (Connected TV) lockt jedoch nicht nur Advertiser an. Wo viel Geld im Spiel ist, sind Betrüger meist nicht weit. Mit immer höheren Investitionen wird der Kanal auch zu einem beliebten Ziel für digitalen Werbebetrug.
Verschiedene Formen von CTV-Betrug
Betrug im Connected TV kann viele Formen annehmen. Beim sogenannten App Fraud, entwickeln die Betrüger:innen einfach ihre eigenen CTV-Anwendungen. Die verschiedenen App Stores haben alle unterschiedliche Vorschriften. Während einige App-Stores über geschlossene Umgebungen und strenge Prozesse zur Qualitätssicherung verfügen, haben andere eine offene Infrastruktur, die es jedem ermöglicht, Apps zur Verfügung zu stellen. Ist eine solche App auf dem Gerät der Anwender installiert, gibt diese vor, verschiedene Funktionen zu bieten, stellt aber ohne Wissen der Anwender:innen Werbeanfragen, um die Einnahmen der Betrüger:innen zu erhöhen.
Eine weitere weitverbreitete Betrugsmasche sind automatisierte Bots, die sich als menschliche Nutzer:innen ausgeben, die mit den geschalteten Werbeanzeigen interagieren. Auf diese Weise haben diese sogenannten “Impersonator Bots” die Möglichkeit, tausende von Interaktionen und Ad Impressions zu simulieren und damit zu fälschen.
Der sogenannte Device Fraud ist den vorherigen zwei Betrugsmaschen relativ ähnlich. Hier ist jedoch der Unterschied, dass gleich eine ganze bösartige Software auf das Gerät der Benutzer:innen installiert wird. Extern können die Betrüger:innen dem Gerät nun bestimmte Anweisungen erteilen. Zum Beispiel die Interaktion mit bestimmten Werbeanzeigen. Ziemlich fies, oder?
So kannst du dich als Advertiser gegen CTV-Fraud schützen
Solltest du jetzt in Erwägung ziehen, alle Budgets für Connected TV für etwas anderes einzusetzen, können wir dich beruhigen. Denn auch gegen Betrug im CTV kannst du dich und dein Budget schützen.
1. Die richtigen Partner
Betrüger:innen entwickeln ihre Betrugsmaschen stetig weiter und lassen so Tag für Tag neue Bot-Netzwerke entstehen, um das Werbebudget für sich einzustreichen. Für Unternehmen, die sich in puncto Cybersicherheit nach wie vor einzig und allein auf ihre internen Fähigkeiten verlassen, wird es immer schwieriger, sich gegen die Angriffe von Betrügern zu schützen. Aus diesem Grund ist es in jedem Fall ratsam, auch die Hilfe und den Rat von Experten aufzusuchen. Experten im Bereich des CTV sind im besten Fall gut mit den Gefahren und den Schutzmaßnahmen vertraut und können dein Unternehmen gegen Cyberangriffe schützen.
2. Allgemeine Richtlinien
Um den Einsatz von CTV-Ads für Werbende so sicher wie möglich zu gestalten, hat das IAB (Interactive Advertising Bureau) einige Richtlinien und Standards veröffentlicht. Das IAB stellt zudem die sogenannte “app-ads.txt” Lösung zur Verfügung, mit dessen Hilfe Publisher sicherstellen können, ausschließlich mit verifizierten und legitimen Verkäufern zusammenzuarbeiten.
3. Gemeinsame Zusammenarbeit
Eins ist sicher: Nur wenn die gesamte CTV-Branche gemeinsam an einem Strang zieht, machen die oben genannten Standards und Richtlinien auch Sinn. Damit am Ende das gesamte CTV-Ökosystem funktionieren kann, müssen sowohl Publisher, Adserver-Anbieter als auch Agenturen mitziehen.