Metaverse: Schattenseiten und Gefahren

Wie jede Plattformtechnologie birgt auch das Metaverse potenzielle Gefahren im Bereich der Cybersicherheit und des Datenschutzes. In diesem Artikel nehmen wir einige Gefahren etwas genauer unter die Lupe.

Freepik © issaro
Sep. 2022

Wie wir in unserem letzten Artikel über das Metaverse bereits gesehen haben, sind die Vorteile und Möglichkeiten des Metaverse enorm. Das Metaverse dient nicht nur der reinen Unterhaltung, sondern kann auch die Arbeitswelt durch erhöhte Arbeitsproduktivität  verbessern und auch für Bildungsaufgaben mit Hilfe von E-Learning eingesetzt werden.

Wie jede Plattformtechnologie birgt auch das Metaverse potenzielle Gefahren im Bereich der Cybersicherheit und des Datenschutzes. In diesem Artikel nehmen wir einige Gefahren etwas genauer unter die Lupe.

Tracken und Aufzeichnung von Benutzerbewegungen

Eine immense Herausforderung für die Datensicherheit im Metaverse wird es sein, die persönlichen Daten seiner Nutzer:innen vertraulich zu behandeln und zu schützen. Das wird schwerer denn je, denn durch den Einsatz von VR-Brillen, die das Nutzererlebnis im Metaverse massiv verbessern sollen, werden persönliche Daten in größerem Umfang gesammelt als zuvor. Kommt eine solche VR-Brille bei den Anwender:innen zum Einsatz, werden beispielsweise Körper-, Kopf-, Hand- und sogar Augenbewegungen erfasst. Nimmt man nun all diese Bewegungsanalysen zusammen, lässt sich von den Nutzer:innen ein maßgeschneidertes Profil mit einzigartiger Signatur erstellen.


Eine vielzahl von Unternehmen sind bereits damit beschäftigt, genau diese biometrischen Parameter in Authentifizierungstechnologien für Metaverse-Räume oder sogar für kommerzielle Zwecke zu nutzen. Ein ähnliches Vorgehen kennen wir bereits von Sprachassistenten wie Alexa von Amazon. Das Gerät zeichnet Nutzergespräche auf, um daraufhin ein persönliches Profil der jeweiligen Person zu erstellen. Aus diesem Grund wird es vor allem im Metaverse immer wichtiger, die vertraulichen und persönlichen Daten der Nutzer:innen besser vor Missbrauch zu schützen denn je.

Phishing

Was wir bereits aus dem E-Mail-Bereich kennen, könnte auch im Metaverse zu einem echten Problem werden. Sogenannte Phishing-Angriffe sind längst keine seltenheit mehr und immer häufiger führen sie auch zum gewünschten Erfolg. Beim Phishing wird versucht, durch den Versand gefälschter E-Mails die Nutzer:innen dazu zu bringen, Finanzinformationen, Zugangsdaten oder andere sensible Daten an die Betrüger:innen herauszugeben. Mittlerweile nutzen auch Hacker gezielt die Popularität des Metaverse und damit verbundener Bereiche, um Nutzer:innen auf Seiten mit bösartigen Inhalten zu führen.

Tracking und Aufzeichnung der physischen Umgebung

Um eine 3D-Ansicht des Raums zu erhalten, in welchem sich der Nutzer befindet, verwenden die AR- und VR-Systeme Kameras und Sensoren, die den Raum aus unzähligen Winkeln vermessen. Die Software kombiniert die virtuelle Umgebung mit dem tatsächlichen physischen Raum des Nutzers. Die Sensoren können auf diesem Weg sozusagen eine 3D-Karte des Raumes erstellen, in dem sich der oder die Nutzer:innen zu diesem Zeitpunkt aufhält.

Selbstverständlich sollten diese erstellten Karten die Geräte der Nutzer:innen nicht verlassen. Vorstellbar ist jedoch trotzdem, dass Unternehmen die gespeicherten Daten unter bestimmten Bedingungen weitergeben. Dies führt zu Szenarien, die nicht nur Risiken für die Cybersicherheit, sondern auch für die physische Sicherheit der Nutzer mit sich bringen: Einbrecher oder andere Kriminelle könnten diese Karten nutzen, wenn sie zum Beispiel im Dark Web zum Verkauf angeboten werden.

Identitätsmissbrauch

Kommen wir zum nächsten und letzten Punkt. Beim Zugriff auf Metaverse-Räume verwenden Nutzer:innen entweder ihren echten Namen oder einen Avatar. In beiden Fällen könnten böswillige Cyber-Akteure in den Besitz persönlicher Anmeldedaten gelangen und mit der gestohlenen Identität auftreten. Dies stellt besonders in Hinblick auf geschäftliche Angelegenheiten im Metaverse-Umgebungen ein enormes Risiko dar, wenn es beispielsweise um finanzielle Transaktionen oder sensible Daten geht.

Fazit

Wie wir sehen, bietet das Metaverse nicht nur Chancen und viele sinnvolle Möglichkeiten. Es birgt auch viele Schattenseiten, die sowohl für private Nutzer:innen als auch für Unternehmen eine echte Herausforderungen darstellen könnten. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, schon jetzt die Voraussetzungen für ein sicheres und geschütztes Metaverse-Erlebnis zu schaffen. Angesichts dieser aufkommenden Gefahren, stehen Metaverse-Plattformen in der Pflicht, die sensiblen und persönlichen Daten ihrer Nutzer und Nutzerinnen zu jeder Zeit zu schützen. 


Du hast noch Fragen? – Wir beraten und unterstützen dich gerne! Für mehr Informationen wende dich einfach an info@broadcast-future.de. 

Broadcast-Future Medien- und Rundfunkservice GmbH | Lilienthalstraße 10 | 93049 Regensburg