Der große Podcast-Hype

Worauf Sie beim Start des eigenen Podcasts achten sollten.

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Von RedaktionFeb. 2022

Die Mediennutzung befindet sich im Wandel: Ihre Hörer:innen emanzipieren sich zunehmend, bestimmen selbst wann und vor allem welche Audio-Inhalte sie konsumieren. Anders als Bild oder Text kann man hörbare Inhalte jederzeit konsumieren. Diesem Trend müssen auch Radiosender nachkommen – mit zusätzlichen Formaten zu ihren bisherigen Sendungen und Inhalten. Wie Sie Ihr Senderprogramm geschickt durch einen eigenen Podcast ergänzen können, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.

Podcast-Hype: Was ist dran?

Trends zeigen allzu oft nur flüchtige Tendenzen von Nutzer:innen. Nicht jeder Hype gibt gleichzeitig Hinweise auf eine neue, andauernde Entwicklung. Allerdings gilt das nicht für Podcasts:

Das Medium befindet sich seit Jahren im Aufwind und ist nur eines von zahlreichen Merkmalen, die die selbstbestimmte Audionutzung in Deutschland eindeutig abbilden. Inhalte unabhängig von Zeit und Ort konsumieren zu können ist eines der Hauptmerkmale der heutigen „Generation Z“, die ihren gesamten Mediankonsum (oft) mit nur einem einzigen Gerät regelt – egal, ob es sich um Videos, Filme, Hörbücher oder Neuigkeiten aus aller Welt handelt.

Ein Podcast ist hierfür das perfekte Medium. Die Wortfusion aus „iPod“ (Pod für „play on demand“) und „Broadcast“ umfasst auf Abruf bereitgestellte Beiträge im Audio- oder Videoformat, die man als Nutzer:in über einen Feed (in der Regel RSS) im Abo beziehen kann.

Die Themenfelder sind hierbei so breit gestreut, dass es kein Interessengebiet gibt, das nicht schon längt durch einen eigenen Podcast vertreten ist, oder sogar durch mehrere.

Podcasts für Radiosender

Um als Sender seinen Hörer:innen wertvolle Inhalte als Podcasts zur Verfügung stellen zu können, können Sie entweder nach dem Vorbild einer Mediathek arbeiten, oder neue Formate entwickeln.

1. Mediathek

Eine Mediathek hat den Vorteil, dass Stammhörer:innen ihre Lieblingssendungen nochmal nachhören können, die sie verpasst haben. Auch wenn sich beispielsweise der Lebensrhythmus ändert (Früh- oder Spätschicht) oder die Lebensgewohnheiten wegen eines Jobwechsels durcheinander geraten – auf die Lieblingssendung will man trotzdem nicht verzichten.

Also hätten Sie hierfür schon eine Stammhörerschaft, die das Angebot des nachträglichen Hörens einer Sendung dankbar annehmen würde.

2. Ergänzende Formate

Sie haben für eine Sendung im laufenden Programm meist mehr Infomaterial vorab gesammelt, als tatsächlich in der Sendung zum Tragen kommt: Seien es Interviews mit Studiogästen, aus denen nur kleine Ausschnitte verwendet werden, vor Ort-Aktionen, bei denen weit mehr O-Töne eingefangen wurden, als dann tatsächlich ausgespielt werden können…

Das Podcast-Format bietet Ihnen die Möglichkeit, mehr in die Tiefe zu gehen. Ein Zusammenschnitt aus der entsprechenden Sendung, unterfüttert mit weiteren Informationen und tiefer gehenden Interviews, Tipps und News ist eine gute Möglichkeit, Ihren Hörer:innen Mehrwert zu bieten.

Die ersten Schritte zum eigenen Podcast

Bei ganz neuen Formaten sollten Sie vorab ein paar Dinge beachten und sich folgende Fragen stellen:

  • Was sollen die Inhalte sein?
  • Welche Zielgruppe will ich ansprechen?
  • In welchem Rhythmus soll der Podcast erscheinen?
  • Wer wird mit der Umsetzung betraut?

Sind die Grundvoraussetzungen geschaffen, geht es schon ans Eingemachte: Die optische und akustische Aufmachung.

Wiedererkennung schaffen

Der Podcast darf eigenständige Themen behandeln – allerdings sollte er sich einwandfrei in Ihre Sender-CI einfügen und als zu Ihrem Sender zugehörig von den Hörer:innen empfunden werden.

Das beginnt bei der optischen Aufmachung der Landing Page, auf der Ihre Hörer:innen Informationen zum Podcast finden, sowie dem Logo (sollte der Podcast ein eigenes Logo bekommen). Wählen Sie einen prägnanten, für die Zielgruppe geeigneten Titel aus, der Lust zum Reinhören macht.

Akustisch sorgen Sie bei Intro und Outro für Wiedererkennung – mit einer Variation des eigenen Sender-Jingles sowie bekannten Moderator:innen-Stimmen.

Aufmerksamkeit erzeugen 

Ist das neue Podcast-Format verfügbar, muss es von Ihren Hörer:innen auch gefunden und wahrgenommen werden. Machen Sie eine Sonder-Sendung im laufenden Programm, um Ihre Hörer:innen auf Ihr neues Angebot aufmerksam zu machen.

Hierbei sollten Sie folgende Punkte herausstellen:

  • Welchen Mehrwert bietet der Podcast den Hörer:innen?
  • Wie kann man den Podcast am besten abonnieren?
  • Warum sollten die Hörer:innen ausgerechnet Ihren Podcast abonnieren?

Achten Sie immer auf Feedback Ihrer Hörer:innen: Kommt der Podcast gut an? Ist er zu lang/ zu kurz oder wünschen sich die Hörer besondere Inhalte, auf die Sie thematisch in Zukunft Rücksicht nehmen könnten?

Schließlich machen Sie den Podcast für die Nutzer:innen und sollten daher nicht aus den Augen verlieren, dass er für die Hörer:innen stets ansprechend, informativ oder unterhaltsam sein soll – je nachdem, was das Ziel des jeweiligen Podcasts ist.

Fazit

Wer nicht jedem Trend blind hinterherrennt, sondern die Zeichen richtig deutet und sich demnach aufstellt, wird als Sender langfristig seine Hörer:innen behalten und mit neuen Formaten begeistern können. Der eigene Sender-Podcast ist ein guter Weg, den Nutzungs-Gewohnheiten der Stammhörer:innen entgegenzukommen und das Angebot des eigenen Senders den aktuellen Entwicklungen anzupassen.

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